Occipitalis-Neuralgie

Occipitalis-Neuralgie

Häufige Nackenschmerzen

Schmerzen von Nacken und Hinterkopf sind ein Problem, das viele Leute zum Neurologen bringt.

Eine Ursache ist sicher unser Alltag, bei dem sehr viel sitzende Tätigkeit, oft mit Bildschirmarbeit verbunden, notwendig ist. Dafür ist unser Körper nicht gebaut. Es kommt zu muskulärer Fehlbelastung. Die Schmerzen sind in so einem Fall oft ziehend.

Sonderfall Occipitalis-Neuralgie

Manchmal bestehen aber auch elektrisierende Schmerzen auf, die am Hinterkopf ein- oder beidseitig nach oben ziehend.

Diese Schmerzen treten dann oft in Attacken auf, können aber auch anhaltend sein. Es findet sich dann oft auch ein leichtes Taubheitsgefühl der Kopfhaut. Auch die Berührung der Haare kann unangenehm sein.

Diese Schmerzen treten auf, wenn der große Hinterhauptsnerv, der Nervus occipitalis major betroffen ist. Man spricht dann von einer Occipitalis-Neuralgie.

Warum ist der Neurologe wichtig?

In der klinischen Untersuchung findet man oft einen Punkt am Ansatz der Nackenmuskel, wo man durch Druck die Schmerzen im Bereich des Hinterkopfes provozieren kann.

Eine neurologische Untersuchung ist wichtig, um eventuelle andere Ursachen, wie Probleme der oberen Halsgelenke, auszuschließen. Es ist darüber hinaus wichtig, diese Schmerzen von anderen Kopfschmerzformen zu unterscheiden. Manchmal kann eine MRT des Schädels sinnvoll sein.

Ist die Occipitalis-Neuralgie häufig?

Es gibt keine guten Zahlen über die Häufigkeit einer Occipitalis-Neuralgie. Eine Studie, die vor kurzem in der Fachzeitschrift Neurology veröffentlicht wurde, beschreibt aber, dass typische Symptome bei 25% aller Menschen mit Kopfschmerzen vorkommen.

Meist bestehen die Schmerzen aber in Kombination mit anderen Kopfschmerzformen. Das ist deswegen wichtig, weil eine Occipitalis-Neuralgie zielgerichtet behandelt werden kann.

Wie wird die Occipitalis-Neuralgie behandelt?

Die Behandlung richtet sich auch nach der Zeit, seit der die Symptome vorhanden sind. Bei akutem Auftreten kann oft schon eine Behandlung mit normalen Schmerzmedikamenten ausreichend sein.

Eine wichtige Methode ist aber die Infiltration des Nervens. Hier wird, am besten unter Ultraschall-Kontrolle, ein lokales Betäubungsmittel oder Cortison direkt an den Nerv gespritzt. Damit lassen sich die Schmerzen oft rasch und deutlich verbessern.

Ultraschall-gezielte Blockaden führe ich nicht selbst durch. Deswegen arbeite ich mit einem spezialisierten Radiologen, Dr. Christopher Pivec, eng zusammen.

Sehr wichtig ist aber die Vorbeugung. Nachdem die Schmerzen oft aufgrund einer Reizung des Nervens durch verspannte Muskeln entstehen, ist hier der Ansatz zu suchen. Physiotherapie ist sinnvoll, die erlernten Übungen müssen aber in den Alltag integriert werden. Darüber hinaus muss auf einen ergonomisch gestalteten Arbeitsplatz geachtet werden.

Ich kann Sie in meiner Ordination gerne ausführlich beraten!