Kurzfassung. Vergesslichkeit ist ein häufiger Grund für den Gang zum Neurologen. Häufig ist sie Teil des normalen Alterns. Eine beginnende Demenz muss dabei aber sorgfältig ausgeschlossen werden.
Ist meine Vergesslichkeit normal?
Viele Menschen sind besorgt, wenn ihnen zum ersten Mal eine Zunahme der Vergesslichkeit auffällt. Nur sehr selten bemerkt in solchen Situationen das Umfeld etwas davon.
Vor allem dann, wenn es in der Familie oder im Bekanntenkreis Menschen mit Demenz gibt, wird dann eine neurologische Meinung eingeholt.
Teil des normalen Alterns
Das Gehirn altert genauso wie alle anderen Organe des Körpers. Es funktioniert mit 50 nicht mehr so wie mit 20. Viele vermeintliche Probleme mit Vergesslichkeit sind also Teil eines normalen Alterungsprozesses.
Es bestehen immer wieder leichte Einschränkungen des Kurzzeitgedächtnisses. Man merkt sich beispielsweise Telefonnummern oder Wegbeschreibungen nicht mehr so gut wie gewohnt.
Darüber hinaus sind auch Probleme mit dem Namensgedächtnis, auch bei gut bekannten Menschen, ab einem gewissen Alter nicht ungewöhnlich.
Auch die Verarbeitung von Informationen kann im Laufe der Jahre langsamer werden.
Wann wird Vergesslichkeit zum Problem?
Die oben beschriebenen Veränderungen schreiten normalerweise nicht schnell voran. Der Alltag ist durch sie nicht beeinträchtigt.
Wenn diese Symptome aber stärker werden und es zu merkbaren, wenn auch geringen, Problemen in Alltag oder Arbeit kommt, sollte auf jeden Fall genauer hingeschaut werden.
Man kann dann oft von leichter kognitiven Beeinträchtigung sprechen. Dies bedeutet nicht, dass eine Demenz vorliegt, es muss aber der weitere Verlauf kontrolliert werden.
Wann spricht man von einer Demenz?
Bei einer Demenz sind Gedächtnis, Sprache und Urteilsvermögen in unterschiedlichem Ausmaß beeinträchtigt. Es kommt oft zu einer Wesensveränderung.
Der Alltag kann dann von den Betroffenen meist nicht mehr alleine bewältigt werden, spätestens dann wird das Umfeld oft aufmerksam.
Wie kann der Neurologe helfen?
Auch bei nur subjektiv empfundener Vergesslichkeit ist eine neurologische Untersuchung sehr sinnvoll, auch wenn sie letztendlich im Idealfall nur der Beruhigung dient.
Oft kann eine Demenz schon mit einem einfachen Gespräch und einem simplen Test weitgehend ausgeschlossen werden. Falls dann weiter Zweifel bestehen, ist eine sogenannte neuropsychologische Untersuchung sinnvoll. Für diese Untersuchung arbeite ich mit einer entsprechend erfahrenen Psychologin gut zusammen.
Wenn sich wirklich Hinweise auf eine beginnende Demenz ergeben, können aber Schritte gesetzt werden, um den Verlauf zumindest zu verlangsamen.
Ich kann Sie diesbezüglich in meiner Ordination gerne beraten.