Kognitive Reserve

Kognitive Reserve und Demenz

Kurzfassung. Wie alle anderen Teile des Körpers auch verliert auch das Gehirn im Verlauf der Zeit an Leistungsfähigkeit. Dabei gibt es Verschlechterungen der Funktion, die über den normalen Prozess des Alterns hinaus gehen. Dagegen kann man vorbeugen!

Wie groß ist das Problem Demenz?

Etwa 2 von 10 Menschen über 65 leiden an einer sogenannten leichten kognitiven Beeinträchtigung. Dabei kommt es zu einer selber und oft auch den Angehörigen wahrgenommenen zunehmenden Vergesslichkeit. Der Alltag bleibt aber bewältigbar.

Bei deutlicheren Problemen mit der Hirnleistung, die auch den Alltag negativ beeinflussen, spricht man von Demenz. Die Häufigkeit der Demenz ist mit dem Alter steigend, von etwa 2 von 100 Menschen mit 65 Jahren auf über 40 von 100 Menschen mit 90 Jahren.

Wie kann Demenz vorgebeugt werden?

Bei einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung sind daher natürlich Maßnahmen zur Verhinderung von Demenz wesentlich.

Einerseits muss auf die Kreislauf-Gesundheit geachtet werden.

Andererseits will das Hirn beschäftigt werden. Hier ist das Konzept der kognitiven Reserve wichtig.

Was ist die kognitive Reserve?

Grob gesagt umfasst die kognitive Reserve alle das Gehirn stimulierenden Aktivitäten, die im Verlauf des Lebens vorhanden sind. Je mehr davon, desto besser ist man gegen eine Demenz gewappnet.

Der Aufbau der kognitiven Reserve beginnt in Kindheit und Jugend mit Schule und Ausbildung. Hier spielen natürlich, so wie im späteren Lebensalter, sozioökonomische Faktoren eine wesentliche Rolle.

Im weiteren Verlauf hat unter anderem auch die Komplexität der Arbeit einen Anteil am Risiko, eine Demenz zu entwickeln. Und auch der Nutzen einer andauernden Weiterbildung zum Erhalt eines gesunden Gehirns hat sich gezeigt.

Sozialkontakte und Hobbies

Aber es geht nicht nur um Arbeit.

Dass körperliche Aktivität für die Hirngesundheit wichtig ist, ist bekannt. Daneben haben aber auch das soziale Netzwerk und die Sozialkontakte einen Einfluss auf die Hirnfunktion im höheren Lebensalter. Deswegen ist es von großer Bedeutung, Freundschaften auch im höheren Lebensalter so gut wie möglich zu pflegen.

Zusätzlich ist es positiv, mental stimulierende Hobbies zu pflegen. Egal, ob es sich hier um Spiele, Bastelarbeit oder Lesen handelt, ein positiver Effekt auf die Hirnfunktion ist gegeben.

Was kann man zur Vorbeugung der Demenz tun?

Das Konzept der kognitiven Reserve ist nicht immer unumstritten, aber im Großen und Ganzen gibt es viele wissenschaftliche Hinweise für den positiven Einfluss.

Gerade zuletzt wurden zwei Studien veröffentlicht, die den Nutzen der kognitiven Reserve auch bei Menschen mit genetischer Vorbelastung und auch bei Menschen mit Alzheimer-typischen Hirnveränderungen und Durchblutungsstörungen im Gehirn.

Was können Sie zur Demenzvorbeugung tun?

Wie man sieht, ist die Demenzvorbeugung ein breites Feld mit vielen möglichen Ansätzen.

Ich kann Sie in meiner Ordination über individuelle Möglichkeiten beraten und bin auch mit Spezialist*innen aus anderen Fachgebieten bestens vernetzt.