Kurzfassung. Muskelzucken, auch als Faszikulationen bezeichnet, ist häufig und meistens harmlos. Trotzdem ist eine neurologische Abklärung wesentlich.
Muskelzucken, medizinisch Faszikulationen, ist häufig. Etwa 7 von 10 Menschen haben in ihrem Leben entsprechende Symptome. Erfreulicherweise ist es aber nur in den wenigsten Fällen Ausdruck einer schweren Erkrankung. Trotzdem ist es für die Betroffenen sehr beunruhigend.
Muskelzucken ist meist harmlos
Faszikulationen ohne zusätzliche Symptome sind meist harmlos. Man spricht dann von einem Benignen Faszikulationssyndrom (BFS).
Das Muskelzucken tritt oft in Ruhe auf. Am häufigsten betroffen sind Augenlider, Hände und Waden.
Zusätzlich können auch ein Taubheitsgefühl und Krämpfe in den betroffenen Muskeln vorhanden sein. Manche Betroffene beschreiben auch eine Schwäche des Muskels.
Die Ursachen beziehungsweise die verstärkenden Faktoren für ein BFS sind vielfältig. Oft treten Faszikulationen bei Müdigkeit, Stress, vermehrtem Alkohol- und Kaffee-Konsum auf.
Muskelzucken ist selten Ausdruck einer schweren Erkrankung
Vor allem wenn es zu Phasen mit gehäuftem Muskelzucken kommt, ist die Sorge groß. Natürlich wird dann oft im Internet nach möglichen Ursachen gesucht. Dabei stößt man schnell auf so manche schwere Erkrankung, beispielsweise ALS oder Multiple Sklerose.
Diese Erkrankungen sind aber nur in sehr seltenen Fällen auch wirklich vorhanden. In der neurologischen Untersuchung zeigen sich dabei auch immer zusätzliche Auffälligkeiten, wie Schwäche, Taubheitsgefühl oder Muskelschwund.
Was tun bei Muskelzucken?
Eine neurologische Kontrolle ist daher bei anhaltenden Faszikulationen unbedingt notwendig. Oft ist schon im Gespräch offensichtlich, dass die Sache harmlos ist, da meist keine Einschränkungen im Alltagsleben vorhanden sind.
Die neurologische Untersuchung bringt dann zusätzliche Klarheit.
Besteht dann wirklich noch der Verdacht auf eine neurologische Erkrankung, kommen zusätzliche Untersuchungsmethoden zum Einsatz.
Mit der Nervenleitgeschwindigkeit wird nach Schäden der Nerven gesucht. Ergänzend wird auch eine Elektromyographie gemacht, bei der Veränderungen der Muskelzellen festgestellt werden können und auch das Muskelzucken gezeigt wird.
In den letzten Jahren hat sich aber der Muskelultraschall als zumindest gleichwertige Möglichkeit bewährt – nicht nur, weil diese Untersuchung schmerzfrei ist. Studien haben gezeigt, dass der Ultraschall auch besser geeignet ist, Faszikulationen zu entdecken.
Wie kann ich Ihnen bei Muskelzucken helfen?
In meiner Ordination biete ich alle oben genannten Untersuchungsmethoden an.
Es ist somit in den meisten Fällen gleich bei einem Termin möglich, eine idealerweise beruhigende Diagnose zu stellen!