Borreliose

Borreliose

Kurzfassung. Die Borreliose ist in Österreich recht häufig. Manchmal kann es auch zu neurologischen Beschwerden wie Nervenschmerz und Nervenlähmungen kommen.

Die Borreliose ist in Österreich aufgrund der weiten Verbreitung von Zecken sehr häufig. Man rechnet mit etwa 16.000 Erkrankungen pro Jahr. Am häufigsten sind Symptome der Haut. Ohne Behandlung mit Antibiotika entwickelt sich bei etwa 5 von 100 Betroffenen eine Neuroborreliose, also eine Entzündung des Nervensystems.

Wie kommt es zu einer Borreliose?

Etwa eine von zehn ÖsterreicherInnen wird im Jahr von einer Zecke gebissen. Aber nicht jede Zecke überträgt die Borrelien, die Bakterien, die die Entzündung verursachen. Man geht davon aus, dass nur 10 bis 30 Prozent der Zecken Überträger sind.

Nicht immer verursacht der Kontakt mit Borrelien auch eine Borreliose. Bei etwa zwei von zehn Menschen findet man im Blut Abwehrstoffe, ohne dass jemals entsprechende Beschwerden vorhanden waren.

Welche Symptome treten bei Borreliose auf?

Am häufigsten kommt es, etwa zehn Tage nach dem Kontakt mit den Erregern, zu einem typischen Hautausschlag, dem sogenannten Erythema migrans. Wenn ein solcher Ausschlag vorhanden ist, muss mit Antibiotika behandelt werden. Selten kommt es in der Frühphase auch zu Herzproblemen oder Nervenschmerzen.

Vor allem bei unbehandelter Erkrankung kann es im Verlauf auch zu Beschwerden in verschiedenen anderen Körpersystemen kommen. Darüber hinaus können Müdigkeit und Krankheitsgefühl vorhanden sein. Dazu können Herzmuskelentzündungen, Augenentzündungen und Gelenksschmerzen auftreten. Aus neurologischer Sicht ist die Neuroborreliose am wichtigsten.

Was ist eine Neuroborreliose?

Bei etwa 5% derjenigen, bei denen der ursprüngliche Hautausschlag nicht behandelt wird, tritt im Verlauf eine Beteiligung des Nervensystems auf. Dies passiert meistens innerhalb von sechs Monaten. Bei etwa drei Viertel der Betroffenen ist kein Zeckenbiss erinnerlich.

Oft tritt eine schmerzhafte Nervenentzündung auf, die häufig auch Gesichtsnerven betrifft. Dafür typisch ist eine Gesichtslähmung, es kann aber auch zu Schwäche in Arm oder Bein kommen.

Wesentlich seltener kommt es zu einer Entzündung von Gefäßen, Nerven, Rückenmark oder Gehirn. Dies kann deutlich schwerwiegendere Folgen haben, von Einschränkungen der höheren Hirnfunktionen bis zu Lähmungen.

Wie kann eine Borreliose festgestellt werden?

Gerade bei Hautsymptomen ist es oft eine Blickdiagnose. Dazu können im Labor Antikörper gegen die Borrelien nachgewiesen werden. Bei einer Infektion, die weniger als sechs Wochen zurück liegt, kann dies aber unauffällig sein – Neuroborreliose tritt aber oft erst zu einem Zeitpunkt auf, zu dem die Antikörper schon vorhanden sind.

Ein Bestätigungstest bei positivem Antikörperbefund ist aber oft notwendig, da es immer wieder zu falsch positiven Ergebnissen kommt.

Manchmal kann bei Verdacht auf Neuroborreliose auch ein Kreuzstich notwendig sein.

In vielen privaten Labors werden zusätzliche Untersuchungen für Borreliose angeboten. Diese sind aber oft nicht wirklich durch wissenschaftliche Studien belegt und sollten, vor allem, wenn daraus eine Antibiotika-Therapie abgeleitet wird, kritisch hinterfragt werden.

Wie behandelt man eine Neuroborreliose?

In den meisten Fällen ist eine Behandlung mit Antibiotika notwendig. Wichtig ist aber die Vorbeugung, also das Verhindern von Zeckenbissen und auch das frühzeitige Entfernen einer Zecke bei Biss. Bei Verdacht auf Borreliose sollte rasch eine ärztliche Kontrolle erfolgen.

In der Abklärung sind die neurologische Untersuchung und eventuell auch die Nervenleitgeschwindigkeit wichtig.