Nervensonographie

Nervenultraschall

Kurzfassung. Der Nervenultraschall ist eine schmerzfreie, rasch durchführbare Untersuchung zur Abklärung von Nervenschäden. Er ist eine Ergänzung zur Elektroneurographie.

Die Darstellung peripherer Nerven mittels Nervenultraschall ist eine relativ neue Technik. Zum Einsatz kommt sie seit den späten 1980ern. Erst durch die deutlichen Verbesserungen von Hard- und Software der modernen Ultraschallgeräte in den letzten Jahren ist die Nervensonographie auch in der täglichen Praxis angekommen.

In der Sonographie gibt ein Schallkopf Schallwellen in einer bestimmten Frequenz ab. Diese werden dann von unterschiedlichen Geweben unterschiedlich stark reflektiert. Der Schallkopf mißt die Reflexion. Die Software erstellt dann ein Ultraschallbild.

Die Frequenz bestimmt die Auflösung des Bildes sowie die Eindringtiefe. Je höher die Frequenz, desto besser die Auflösung und desto geringer die Eindringtiefe. Höherfrequente Schallköpfe (also ab 12 MHz) eignen sich deswegen besonders gut zur Darstellung von oberflächlichen, sehr kleinen Strukturen – wie zum Beispiel peripherer Nerven.

Die Nervensonographie ergänzt die klinisch-neurologische Untersuchung und die Elektroneurographie.  Die Elektroneurographie (Nervenleitgeschwindigkeit) liefert den Hinweis auf die Schädigung eines Nerven. Eine genaue Aussage zur Ursache kann sie aber oft nicht treffen. Hier ergibt sich der hohe Zusatznutzen des Nervenultraschalls. Im Gegensatz zur Elektroneurographie ist die Nervensonographie auch vollkommen schmerzfrei!

Anwendung des Nervenultraschall

Man beurteilt die Querschnittsfläche eines Nerven. Bei Engpasssyndromen wie dem Karpaltunnelsyndrom, aber auch bei einigen Polyneuropathien, kommt es zu einer Vergrößerung der Querschnittsfläche. Diese wird an bestimmten, standardisierten Lokalisationen ermittelt. Darüber hinaus können auch Besonderheiten der Anatomie (etwa individuell unterschiedliche Nervenverläufe, Anlagevarianten oder Nervenschädigungen auf Grundlage einer anderen Erkrankung) dargestellt werden. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit zur Untersuchung bei Bewegung. Es lassen sich oft, vor allem bei bewegungsabhängigen Beschwerden, konkrete Ursachen erkennen und die Treffsicherheit der Behandlung erhöhen.

In meiner Ordination biete ich in den meisten entsprechenden Fällen eine Kombination aus neurologischer Untersuchung, Elektroneurographie und Nervenultraschall an. Dadurch wird die diagnostische Sicherheit und damit auch der Therapieeffekt maximiert.