Teleneurologie

Telemedizin

Kurzfassung. Telemedizin soll die Betreuung chronisch kranker Menschen verbessern. Es gibt auch Ansätze, mobile Technologien zu Therapiezwecken einzusetzen.

Telemedizin in meiner Ordination

Der Einsatz von Telemedizin ist im österreichischen Gesetz aktuell nicht definiert. Die Rechtsmeinung der Ärztekammer ist, dass der erste Kontakt immer persönlich, also im Rahmen eines Ordinationstermins oder Hausbesuchs, erfolgen muss.

Routinekontrollen können dann im Prinzip auch über Videotelefonie erfolgen.

In bestimmten Fällen kann ich Ihnen somit die Möglichkeit der Betreuung über Teleneurologie anbieten.

Genaue Informationen, wie Telemedizin in meiner Ordination funktioniert, finden Sie hier.

Was ist Telemedizin?

Die Medizin lebt vom technischen Fortschritt. Dieser macht sich meistens in verbesserten Diagnose- und Behandlungsmethoden bemerkbar. Die Telemedizin wird dagegen die Betreuung oft chronisch kranker Menschen verbessern.

Mit Telemedizin können durch moderne Telekommunikationstechnologien auch jene Menschen betreut werden, die aufgrund körperlicher Einschränkungen oder großer Distanz nicht vor Ort ärztliche Hilfe einholen können.

Es zählt hier die Videotelefonie dazu, aber auch die Übermittlung von Gesundheitsdaten über bestimmte medizinische Geräte oder Apps.

Telemedizin in der Neurologie

Begonnen hat der neurologische Einsatz von Telemedizin in der Schlaganfallmedizin. Vor allem in Ländern mit dünn besiedelten Regionen, beispielsweise Skandinavien oder den USA, ist die Methode schon seit einigen Jahren üblich.

Ärzte in kleinen Krankenhäusern nehmen mit Schlaganfall-Experten in den großen Zentren Kontakt auf, um per Video Patienten und Bildgebung zu beurteilen und so Therapieentscheidungen zu treffen.

Dieser Ansatz hat sich als sicher und effektiv erwiesen. In Österreich kommt Telemedizin bei Schlaganfall eher nicht zum Einsatz, da es hierzulande erfreulicherweise ein dichtes Netz an spezialisierten Schlaganfall-Stationen gibt.

Teleneurologie bei chronischen Erkrankungen

Im Gegensatz dazu steckt die Teleneurologie bei chronischen Erkrankungen noch in den Kinderschuhen. Sie hat aber vom Prinzip her großes Potential.

Bei einer Vielzahl von neurologischen Erkrankungen ist die Mobilität der Betroffenen eingeschränkt. Das Aufsuchen von Ambulanzen oder niedergelassenen Ärzten für Routinekontrollen ist schwer und oft mit großem Aufwand verbunden.

Oft gibt es auch ein Voranschreiten der Erkrankung, die es den Menschen dann nicht mehr möglich macht, das Haus zu verlassen. Die medizinische Versorgung leidet darunter.

Hier liegt der Ansatz der Teleneurologie. Es gibt beispielsweise für Multiple Sklerose, Parkinson und chronische Kopfschmerzen Untersuchungen, die eine vergleichbare Qualität der Betreuung über Telemedizin und dem persönlichen Kontakt zeigen.

Neurologische Erkrankungen und mobile Technologien

Ein zweiter Aspekt ist der Einsatz mobiler Technologien zum Aufzeichnen von Gesundheitsdaten. Mit den gängigen Smartphones, teilweise unterstützt durch Smartwatches und ähnliche Wearables, können zum Beispiel Aufzeichnungen über das Bewegungsausmaß, Tremor und Probleme beim Schlafen gemacht werden.

Es gibt auch Ansätze, entsprechende Apps zur Unterstützung von Rehabilitationsmaßnahmen einzusetzen. Viele dieser Anwendungen sind aber aktuell nicht durch Studien kontrolliert.