Migräne

Migräne

Kurzfassung. Die Migräne ist eine häufige Kopfschmerz-Form. Es kommt zu Attacken mit meist pulsierend-pochenden Schmerzen. Zur Behandlung der Attacken und zur Reduktion der Attackenfrequenz stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Die Migräne ist eine relativ häufige Kopfschmerz-Form. 17% der Frauen und 6% der Männer erleiden jedes Jahr mindestens eine Migräneattacke.

Eine typische Attacke ist einseitig, der Schmerz ist pulsierend-pochend. Begleitend treten oft Übelkeit sowie Licht- und Lärmscheu auf. Manchmal kommt es auch zur sogenannten Aura. Hierbei können unter anderem Gefühls-, Seh- und Sprachstörungen vorkommen.

Medikamentöse Behandlung von Migräne-Attacken

Zur Behandlung dieser Attacken stehen Aspirin und ähnliche Schmerzmedikamente oder sogenannte Triptane zur Verfügung. Eine neue Wirkstoffgruppe, die CGRP-Rezeptor-Antagonisten, werden gerade im Rahmen von klinischen Studien getestet. Schmerzmedikamente sollten möglichst frühzeitig in der Attacke eingenommen werden.

Bei mehr als 15 Attacken pro Monat spricht man von chronischer Migräne. Hier ist das Ziel einer Behandlung die Reduktion der Attacken-Frequenz. Dafür gibt es neben verschiedenen medikamentösen Möglichkeiten auch zahlreiche nicht-medikamentöse Ansätze.

Nicht-medikamentöse Behandlung zur Vorbeugung von Migräne-Attacken

Akupunktur ist eine Option. Wie in Studien nachgewiesen, nimmt die Häufigkeit von Attacken nach einer entsprechenden Behandlung ab. Ein Effekt tritt normalerweise nach sechs bis zehn Sitzungen ein und hält für bis zu einem Jahr an.

Die DMKG (Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft) hat vor kurzem in der Fachzeitschrift Der Schmerz Empfehlungen für weitere nicht-medikamentöse Therapien bei Migräne veröffentlicht.

Besonders wichtig ist eine ausführliche Beratung. Dabei sollen beispielsweise Informationen über Migräne vermittelt und mögliche Auslöser von Attacken erkannt werden. Diese Beratung kann gerne im Rahmen Ihres Termins in meiner Ordination erfolgen.

Regelmäßiger Ausdauersport kann sowohl die Attackenfrequenz als auch die Schmerzintensität reduzieren.

Guten Nutzen zeigt auch das Erlernen von Entspannungstechniken. Besonders hervorzuheben ist die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, da sie eine relativ leicht zu erlernende Methode ist. Dabei spannt man verschiedene Muskelgruppen erst an und entspannt sie dann wieder, um den Unterschied der muskulären Anspannung wahrzunehmen. Bei regelmäßiger Anwendung dieser Technik im Alltag wird die Attacken-Frequenz deutlich reduziert. Für die anfänglich notwendige Einweisung in die Progressive Muskelrelaxation kann ich Sie an eine ausgezeichnete Neuropsychologin vermitteln.